Warum Kinderquoten in Europa divergieren

19.03.2017

Deutschland liegt unter den Industriestaaten bezüglich der Kinderquoten auf dem letzten Platz, während unser Nachbar Frankreich einen Spitzenplatz belegt.

Wie kann das sein?

Hierzulande müssen berufstätige Eltern sich die Frage stellen, ob ein Kind mit ihrem Job überhaupt vereinbar ist und entscheiden sich - von der Politik allein gelassen - häufig dagegen.

Eine moderne Familienpolitik setzt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Deshalb setzen wir uns für einen signifikanten Ausbau von Betreuungsplätzen, staatlicher Krippen und Vorschulen ein.

Um Anreize für familienfreundliche Unternehmen zu schaffen, können diese außerdem mit Steuererleichterungen rechnen, die bei unternehmensinterner Kinderbetreuung anfallen. So können Eltern - falls sie es wünschen - schneller wieder in den Job einsteigen und wissen, dass ihre Kleinen trotzdem gut aufgehoben sind.

Natürlich sollen Familien auch finanziell entlastet werden.
Deshalb wird das Ehegattensplitting bei der Einkommensteuer - ganz nach französischem Modell - zu einem Familiensplitting. Das heißt konkret: Kinder verringern die zu zahlende Einkommensteuer.

Sie werden also quasi zum schönsten Steuersparmodell, das es gibt...

Frankreich, Irland und Schweden sind Top

Die durchschnittliche Geburtenziffer in Deutschland lag 2014 mit 1,47 Kindern pro Frau unter dem EU-Durchschnitt von 1,58. Die höchste Geburtenziffer innerhalb der EU hatte Frankreich, hier wurden 2,01 Kinder pro Frau geboren. Es folgten Irland (1,94 Kinder pro Frau), Schweden (1,88) sowie das Vereinigte Königreich (1,81). Die niedrigsten Geburtenziffern verzeichneten Portugal (1,23 Kinder pro Frau), Griechenland (1,30) und Zypern (1,31).

Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau, auch als zusammengefasste Geburtenziffer bezeichnet, wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr (Statistisches Bundesamt).